Studieren oder arbeiten am Ende der Oberstufe? Was auch immer Jugendliche im Alter von 15 Jahren entscheiden, schliesst nicht aus, dass sie später einen anderen Weg einschlagen. Dies dank dem dualen Bildungssystem der Schweiz, das einzigartig ist. Die Einzigartigkeit des Schweizer Systems liegt darin, dass es für alle einen passenden (Ausbildungs-)Weg bereithält und ein Wechsel zu jedem Zeitpunkt möglich ist. Diese Durchlässigkeit ist sehr wichtig, denn somit haben alle Berufsleute jederzeit Zugang zu Weiterbildung. Das duale Bildungssystem und die damit einhergehende Durchlässigkeit der Bildungswege und den Möglichkeiten für Weiterbildungen sind die optimale Grundlage, damit die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer fit sind für den Arbeitsmarkt und die Schweiz hochqualifizierte Arbeitskräfte ausbilden kann, die auch tatsächlich von den Unternehmen benötigt werden. Damit kann auch dem Fachkräftemangel wirkungsvoll entgegengewirkt werden.

Nur wenn der Werkplatz Zürich über gute Rahmenbedingungen verfügt, sind Unternehmerinnen und Unternehmer bereit, Risiken auf sich zu nehmen, zu investieren und Arbeitsplätze und Lehrstellen zu schaffen.

Hans-Jakob Boesch, Parteipräsident FDP Kanton Zürich

Das einzig sichere an Krisen ist: Die nächste kommt bestimmt. Die Schweiz muss daher auf Herausforderungen und Veränderungen noch besser gewappnet sein. In Bezug auf unser Schwerpunktthema in der September Ausgabe des Zürcher Freisinns «Perspektiven schaffen für die Jugend» bedeutet das, dass die Wirtschaft für die jungen Menschen genügend Arbeitsplätze schaffen kann. Genügend Arbeitsplätze sind noch immer die beste Perspektive für Schul-, Lehr- und Uniabgänger. Die Chance auf einen Arbeitsplatz soll allen offen stehen. Insbesondere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten müssen wir deshalb umso stärker für einen wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort Schweiz kämpfen, welcher gute Bedingungen für KMU wie auch für grosse Unternehmen bietet. Gerade junge Leute erhalten so eine gute Chance für den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Wir müssen uns noch vehementer für tiefere Steuern und eine hervorragende Infrastruktur einsetzen. Nur wenn der Werkplatz Zürich über gute Rahmenbedingungen verfügt, sind Unternehmerinnen und Unternehmer bereit, Risiken auf sich zu nehmen, zu investieren und Arbeitsplätze und Lehrstellen zu schaffen. Wir dürfen viele erfolgreiche Unternehmen bei uns beheimaten, welche Steuern bezahlen, Arbeitsplätze zur Verfügung stellen und Vorleistungen beziehen, von denen lokale Betriebe wiederum profitieren. Auch arbeiten bei solchen Unternehmen Mitarbeitende, die ebenfalls wieder Steuern bezahlen. Davon profitiert wiederum die gesamte lokale Wirtschaft. Es ist ein immerwährender Kreislauf mit vielen verschiedenen Akteuren. Es gilt diesen Kreislauf von Anfang an für alle Marktteilnehmer, nämlich mit Start einer Ausbildung lebendig und attraktiv zu halten, damit wir unseren Wohlstand auch zukünftig sichern können.

 Unternehmen zu unterstützen, welche sich trotz Corona-Krise für die Berufsbildung engagieren.

Es sind aber nicht einfach Worthülsen. Wir sind als Partei schon lange an diesen Themen dran, speziell im letzten krisengeschüttelten Jahr sind wir zur Thematik “Perspektiven schaffen” mit Vorstössen im Kantonsrat aktiv geworden. Beispielsweise haben wir den Regierungsrat aufgefordert, Unternehmen zu unterstützen, welche sich trotz Corona-Krise für die Berufsbildung engagieren. Sei dies mit finanziellen Anreizen, oder aber auch anderen Unterstützungsmassnahmen. Zukünftig darf es nicht mehr sein, dass in einer Krise beispielsweise das Lehrstellen-Schnupperangebot einbricht und der erste Kontakt mit dem Arbeitsmarkt erschwert wird. Mit unserem Vorstoss vom Mai 2021 fordern wir den Regierungsrat dazu auf, Massnahmen zu ergreifen, dass Lernende trotz Betriebsschliessungen und Konkursen ihre Ausbildungsperspektiven behalten können. Dieser Vorstoss legt dar, wie wichtig es ist, sich auf der einen Seite aktiv für die Zukunft der Jugend einzusetzen. Er hebt aber auch die Wichtigkeit hervor, immer wieder dafür zu kämpfen, dass wir nur ein attraktiver Wirtschaftsstandort bleiben können, wenn eine Gesamtschau des Wirtschaftsplatzes Zürich mit entsprechenden zielführenden und realistischen Forderungen für alle Teilnehmenden stattfindet. Wir bleiben auch in Zukunft hartnäckig an den Themen dran, welche uns Freiheit, Wohlstand und Lebensqualität sichern – heute und morgen!

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin eine gute Lektüre des «Zürcher Freisinns» auf den digitalen aber auch den herkömmlichen Kanälen!

Liberale Grüsse Hans-Jakob Boesch, Parteipräsident FDP Kanton Zürich