Perspektiven schaffen, ist eine der Forderungen der FDP. Die Kantonsratsfraktion engagiert für den Berufsnachwuchs und die Integration in den Arbeitsmarkt.  

Die Corona-Krise, aber auch andere Krisen und ihre Folgen können für Lernende prekäre Situationen schaffen. Droht eine Pleitewelle, werden Lernende besonders hart getroffen. Ein Konkurs gibt dem Lehrbetrieb das Recht, das Lehrverhältnis vorzeitig zu beenden. Heute stehen lediglich bis zu drei Monate zur Verfügung, einen Ersatzlehrbetrieb zu finden, wo die Ausbildung abgeschlossen werden kann. Mit Einverständnis des Berufsbildungsamtes können die Überbetrieblichen Kurse und die Berufsschule bis zu drei Monate weiter besucht werden. Ein Unter- oder gar Abbruch der Ausbildung wird vermieden. Bestehen keine Perspektiven für eine Anschlusslösung, droht die Gefahr, dass die Ausbildung abgebrochen werden muss, was für die Betroffenen und ihr Umfeld sehr belastend sein kann.

Mit einem Postulat der FDP wird der Regierungsrat nun eingeladen aufzuzeigen, welche Möglichkeiten er sieht, dass Lernende trotz Betriebsschliessungen ihre Ausbildungsperspektiven behalten können. Die FDP empfiehlt sechs Monate, in Ausnahmefällen sogar mehr. Gefragt sind Ideen und Massnahmen, wie die Überbrückungsfrist zielgerichtet genutzt werden kann und mit welchen Massnahmen die obligatorischen überbetrieblichen Kurse für die vertragslosen Lernenden finanziert werden. Es geht explizite nicht darum, neue staatliche Angebote zu schaffen. Es geht darum, in enger Koordination mit betroffenen Branchen- und Berufsbildungsverbänden Massnahmen zu erarbeiten.

Unterstützung bei fehlendem Lehrverhältnis

Es gibt Lernende, die das Qualifikationsverfahren nicht bestehen und ohne Lehrvertrag zu Repetenten werden. Eine von der FDP mitunterzeichnete Motion fordert, dass Repetierenden ohne Lehrvertrag mit zivilrechtlichem Wohnsitz im Kanton Zürich ebenso wie Personen mit zivilrechtlichem Wohnsitz im Kanton Zürich, die sich unter Anrechnung ihrer beruflichen Erfahrungen auf das Qualifikationsverfahren vorbereiten, die Kosten für den inner- oder ausserkantonalen Berufsfachschulunterricht und die überbetrieblichen Kurse von Kanton und/oder Berufsbildungsfonds übernommen werden. Eine zweite Chance verdient hat jeder.

Dank guter Ausbildung will die FDP zum Nutzen aller Zukunftsperspektiven schaffen.

Dieter Kläy, Kantonsrat, Winterthur