Seit 1. Dezember 2021 bist du Geschäftsführerin der FDP Kanton Zürich. Wie war dein Start?

Antwort: Im Dezember habe ich vor allen Dingen zugehört und beobachtet. Die nächsten Monate stehen im Zeichen vom «Anpacken», dies und das in Bahnen lenken, speziell auch was die anstehenden Wahlen 22/23 betrifft, damit wir als Team bald die Früchte unserer Arbeit ernten können.

Was reizt dich an dieser Stelle?

Antwort: Meine langjährige berufliche Erfahrung, welche ich in diversen Branchen gesammelt habe – wie bspw. dem Finanzwesen, der IT-Industrie aber auch der Beratung – diese Erfahrungen zu bündeln  und mit einem schlagkräftigen Team gemeinsam umzusetzen, um die FDP Kanton Zürich voranzubringen. Getreu der Leitidee der anstehenden Wahlen 22/23 und darüber hinaus: «Daran arbeiten wir!»

Was sind deine Ziele als Geschäftsführerin, was möchtest du erreichen?

Antwort: Die «3K’s» – Klarheit, Konsistenz und Kommunikation. Nach aussen möchte ich, dass wir agieren, mehr «Agenda setting» betreiben, also Themenschwerpunkte setzen sowie als moderne, lösungsorientierte Partei wahrgenommen werden. Wir haben viele kluge Köpfe in unseren Reihen,  gute Ideen und wir können anpacken. Das müssen wir den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern noch viel konsequenter aufzeigen.

Wo setzt du bei deiner Arbeit die Prioritäten und was ist dir besonders wichtig?

Antwort: Weniger ist mehr. Das «Richtige» tun, fokussiert arbeiten, dabei flexibel sein, im Dialog  stehen und im Gespräch bleiben.

Wie bist du in der Politik «gelandet»?

Antwort: Angefangen hat das in der Schule, da war ich zuerst Klassen-, und dann Schulsprecherin. Das Verhandeln und einer Gruppe eine Stimme geben, fand ich schon dazumal spannend. Einschneidend für mich war das Jahr 1989: da habe ich erst wirklich verstanden, was Freiheit bedeutet und wie wertvoll diese ist. An der Universität in Deutschland habe ich mich den jungen Liberalen, den «juLis», angeschlossen. Themen damals waren die Studiengebühren und die Freiheit zu haben, sich den Studienort selber auswählen zu können. Im Anschluss habe ich in Freiburg/D, Strassburg/F, Basel, Lausanne und St. Gallen studiert. Das «Erleben» verschiedener Kulturen hat meine Weltanschauung geschärft. Ich bin nun seit 1996 in der Schweiz wohnhaft und habe mich von Anbeginn am lokalen Leben beteiligt, sei das im Sport- oder auch im Quartierverein. Meine persönliche Integration war mir immer schon sehr wichtig. Mit der Einbürgerung im Jahr 2012 war der Weg ins politische Engagement vorgezeichnet.

 

Du bist ja nicht nur Geschäftsführerin, sondern auch ein Familienmensch. Was tust du für eine gute «work-life-balance»?

Antwort: Dieses Wort weist zwar darauf hin, dass «work» und «life» zwei separate Bereiche sind. Ich empfinde dies jedoch nicht so. Ich denke, dass ich gut darin bin, die beiden Welten zu verbinden, mich mit Menschen zu umgeben, die mir guttun und mit diesen gemeinsam etwas zu bewegen. Später möchte ich sagen können: «Da haben wir gemeinsam etwas Grosses geleistet».

Welche gesellschaftlichen Themen beschäftigen dich persönlich ganz speziell?

Antwort: Die schweigende Mehrheit, die Stimmbeteiligung allgemein in der Schweiz und weltweit der Klimawandel.

Welches sind die Werte, die dir am wichtigsten sind?

Antwort: Vertrauen und Verlässlichkeit. Im Endeffekt geht es im Leben um Beziehungen zu Menschen.

Wo und wie tankst du Kraft ?

Antwort: Beim Skifahren und Kochen.

Gibt es ein Motto, welches dich durch dein Leben begleitet?

Antwort: Da gibt es zwei: «Wenn ich es mir vorstellen kann, dann ist es möglich» und «You never walk alone».

Wir danken dir für das Gespräch!

 

Steckbrief:

Kathrin Puhan hat einen Master in Geschichte an der Universität Freiburg sowie ein MBA in Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen absolviert und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Zürich. Vor ihrer Tätigkeit als Geschäftsführerin bei der FDP Kanton Zürich war sie unter anderem als selbständige Unternehmerin im Bereich Präsentationscoaching, Training und Prozess-Beratung tätig. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrer Familie in den Bergen oder am See und an Wochenenden ist sie in Sachen Kunst & Kultur unterwegs.