Am 7. März 2022 hatte Thomas Vogel seine letzte Kantonsratssitzung. Mit ihm verliert der Kanton Zürich ein liberales Ur-Gestein und die Fraktion einen sehr geschätzten Kollegen. Er hat sich stets vorbildlich und im besten Sinne für die liberalen Werte Freiheit, Fortschritt und Gemeinsinn eingesetzt und kann auf eine lange und erfolgreiche politische Laufbahn zurückblicken.
Das politische Feuer wurde bei Thomas Vogel früh entfacht. Seit seinem Parteieintritt 1989 hat er mit Leidenschaft, Augenmass und Weitblick für liberale Rahmenbedingungen gekämpft und sich in verschiedenen Ämtern und Positionen innerhalb der Partei eingebracht. Angefangen mit dem Aufbau der Jungliberalen in Illnau-Effretikon und der Wahl in den Grossen Gemeinderat der Stadt Illnau-Effretikon, wo er sich lange Zeit und unter anderem als jüngster Präsident des Gemeinderates für seine Heimatgemeinde einsetzte. Es folgte 2003 die erfolgreiche Wahl in den Kantonsrat. Seinen Sitz im kantonalen Parlament verteidigte Thomas während drei Amtsperioden jeweils höchst erfolgreich, was zeigt, dass sein Engagement auch von der Bevölkerung sehr geschätzt wurde. In seiner ersten Amtsperiode war er Mitglied und Vizepräsident der Kommission für Justiz und öffentliche Sicherheit. Zu seinen grössten politischen Erfolgen gehören die zweite Abstimmung über das Polizei- und Justizzentrum PJZ, mit der das Kasernenareal freigespielt werden konnte und das Anstossen des forensischen Instituts. Von 2008 bis Mitte 2019 stand er der FDP-Fraktion als Fraktionspräsident vor und war damit auch Mitglied der Geschäftsleitung des Kantonsrates. Er führte die Fraktion umsichtig und mit liberalem Kompass. Nach jahrelangen Grabenkämpfen gelang es ihm die Reihen zu schliessen, so dass die Fraktion geschlossen und wirkungsvoll auftreten konnte.
Thomas Vogel wurde über die Parteigrenzen hinweg als integrer, lösungsorientierter und engagierter Parlamentarier sehr geschätzt, der sich immer im Sinne der Fraktion einsetzte, aber nie die Offenheit für einen politischen Kompromiss verlor. Er politisierte sachorientiert und half dadurch mit, verschiedene Gesetzesvorlagen im Parlament im Sinne der FDP zum Tragen zu bringen.
Auch als Mensch war Thomas sehr geschätzt. Ein Mann mit Humor, Witz, Selbstironie und einem Sensorium für Menschen, zugänglich und ausgleichend, kumpelhaft, aber nicht anbiedernd, ein guter Zuhörer, ein sehr guter Redner und nicht zuletzt ein versierter Pianist.
Wir danken Thomas für seinen ausserordentlichen Einsatz für den Kanton Zürich, sein grosses Engagement für die Fraktion und seine liberale und menschliche Politik! Thomas Vogel bleibt der Partei glücklicherweise als Vizepräsident erhalten, wo wir weiterhin von seiner langjährigen politischen Erfahrung profitieren können.
Beatrix Frey-Eigenmann, Fraktionspräsidentin