Am 13. Februar wurdest du in Dietikon als jüngste Gemeinderätin gewählt. Was hat dich motiviert zu kandidieren?
Als ich nach Dietikon gezogen bin, war es für mich klar, dass ich mich gerne mehr in der Lokalpolitik engagieren möchte. Dietikon ist eine interessante Stadt, mit demographischen Herausforderungen und Chancen. Um mich bei der Stadtentwicklung aktiv einzubringen kandidierte ich für den Gemeinderat.

Für welche Themen wirst du dich im Gemeinderat Dietikon insbesondere einsetzen?
Ich setze mich für eine zukunftsorientierte Bildung ein, mit einem besonderen Fokus auf IT Kompetenzen. Auch setzte ich mich für einen starken Wirtschafts- und Innovationsstandort Dietikon ein, einem besonderen Fokus lege ich dabei auf attraktive Rahmenbedingungen für Startups.

Wie ist dein Interesse an der Politik entstanden? Meine Grossmutter ist politisch sehr interessiert, bei den wöchentlichen Mittagessen mit ihr waren die aktuellen politischen Geschehnisse immer ein Thema. Als ich älter wurde wollte ich mich selbst stärker einbringen und entschloss mich dazu dem Jugendparlament beizutreten.

Wie schaffen wir es mehr «junge» Menschen, für die Politik zu begeistern?
Mit niederschwelligen Einstiegsmöglichkeiten in die Politik, wie die Jungparteien dies sind. Diese vermitteln den jungen Leuten, dass Politik nicht langweilig sondern spannend und aufregend ist. Auch die Social Media Präsenz von Politikern trägt dazu bei, diese macht Politiker auch für junge Leute nahbar.

Du hast im Jugendparlament deine «politische Karriere» gestartet und bist dann den Jungfreisinnigen der FDP beigetreten. Wieso der Entscheid für die FDP?
Ich wurde auf die Jungfreisinnigen und die FDP durch die Renteninitiative aufmerksam. Dies motivierte mich dazu mich mit der FDP auseinanderzusetzen. Je mehr ich mich informierte, desto mehr konnte ich mich mit der Partei identifizieren. Freiheit und Eigenverantwortung spielen auch in meinem Privatleben eine wichtige Rolle.

Was wünscht du dir von der Politik
Mehr Verantwortung für den Einzelnen. Gerade von linker Seite wird dem Individuum immer mehr die Kompetenz abgesprochen selbst Entscheidungen zu treffen und der Einzelne wird immer mehr von staatlicher Seite bevormundet. Als liberale Kraft im Land müssen wir hier ganz klar dagegen halten, um die Freiheiten und Kompetenzen des Einzelnen zu wahren.

Welche gesellschaftlichen Themen beschäftigen dich speziell?
Ich fange im Herbst mein Studium der Biomedizin an und möchte mich danach im Bereich der Gentechnik und Reproduktionsmedizin vertiefen. Diese Themen beschäftigen mich auch politisch. Ich setzte mich für eine Liberalisierung der Methoden sowie der Zugänge zu künstlichen Befruchtungen ein. Ein weiteres für mich sehr wichtiges Thema ist die Zukunft der AHV und die dringend nötige Erhöhung des Rentenalters.

Welches sind die Werte, die dir am wichtigsten sind?
Antwort: Sachlichkeit und Respekt sind mir sehr wichtig. Gerade in einer liberalen Partei wie der FDP ist es wichtig verschiedene Meinungen zu akzeptieren und Meinungsverschiedenheiten sachlich und direkt zu klären. Es ist wichtig sich auf gemeinsame Werte wie Liberalismus und Wirtschaftlichkeit zu konzentrieren, statt sich als Partei in Themen zu verrennen in denen die FDP-Basis selbst gespalten ist.

Steckbrief:

Lea Sonderegger ist seit Februar 2022 Gemeinderätin in Dietikon. Sie ist Vizepräsidentin der Jungfreisinnigen Kanton Zürich. Die 18-Jährige studiert Biomedizin an der Universität Zürich. In einer freien Minute greift sie gerne zu einem guten Buch und verbringt ihre Zeit an der Limmat.