Wer kennt es nicht: Man sitzt vor einer grossen Arbeit und macht sich Gedanken darüber, wie das Endresultat sein soll… Perfekt muss es sein!

Doch findet man keinen Anfang, der diesem Resultat auch nur annähernd gerecht wird. Und so sitzt man sinnierend da, die Zeit vergeht und der Anfang wird und wird einfach nicht besser (aber das «perfekte» Endresultat wäre bis aufs kleinste Detail im Kopf finalisiert). Und genau so geht es doch vielen von uns vor Wahlen, mit der grossen Frage: Wo und wie fange ich an? Als ich mit dieser Frage an einen Bekannten trat, lächelte er schief und antwortete «Es ist wie beim Ei des Kolumbus, die Lösung ist ganz einfach, man muss es nur machen». Ganz und gar nicht zufrieden mit dieser Antwort setzte ich mich trotzdem hin, schrieb den wohl einfachsten Wahlkampfplan der Welt für meine Gemeinderatskandidatur und fing damit an, ihn einfach umzusetzen.

Auf dem Weg dorthin gab ich immer wieder Texte zur Korrektur an Kollegen weiter und freute mich insgeheim auf eine positive Rückmeldung. Doch es kam anders: «Kürzere Sätze!» «Viel zu kompliziert» «Du schreibst keine Doktorarbeit» usw. Ohne die gewünschte Reaktion, aber mit viel Lerneffekt, schrieb ich dann eben «einfache» Texte. Man merkt es immer wieder in der Politik: Man muss das Rad nicht neu erfinden, die besten Lösungen sind häufig schon längst erprobt und dann sagen eben viele, das hätten sie auch geschafft.
So kam es, dass das Ergebnis der Wahlen zwar nicht perfekt, aber in Ordnung war und wir in Andelfingen mit mir im Gemeinderat und Sébastien Pahud in der RPK wieder vertreten sind. Im Hinblick auf die kantonalen Wahlen hoffen wir «einfach» weiterfahren zu können, unseren Sitz zu halten, ein gutes Gesamtergebnis zu erzielen und somit das Ei des Kolumbus auf den Tisch zu knallen!

Manuel Conrad, Präsident Ortspartei Andelfingen/Kleinandelfingen / Wahlkampfleiter Bezirk Andelfingen