Der Wahlkampf geht in die heisse Phase. Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei euch derzeit aus?
Carmen Walker Späh: Meine Agenda ist rappelvoll mit Terminen, die Geschäfte meiner Volkswirtschaftsdirektion betreffen – also mit Verkehrsthemen aus meinem Amt für Mobilität und dem Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) sowie diversen wirtschaftspolitischen Herausforderungen, die mein Amt für Wirtschaft und Arbeit betreffen. Zudem bin ich in meiner Funktion als Regierungsrätin beispielsweise als Präsidentin der Stiftung Greater Zurich Area Standortmarketing und Vizepräsidentin der Konferenz Kantonaler Volkswirtschaftsdirektoren stark eingespannt. Wahlkampf betreibe ich in der Freizeit – am Abend und am Wochenende – und ein wenig zwischendurch auf Social Media.

Peter Grünenfelder: Um 4 Uhr früh verlangt unser Sohn Michel meist lauthals einen Schoppen (lacht). Der eigentliche Tag fängt aber erst nach meiner morgendlichen Joggingrunde und dem Windelwechseln an: Berufsbedingt ist meine Agenda vollgefüllt. Zweierlei macht mir am meisten Spass: beruflich der wöchentliche Strategieaustausch samt Brainstorming mit meinem Team, wo wir intensiv daran arbeiten, unser Land liberal weiterzubringen. Politisch sind es die abendlichen Auftritte und Diskussionen mit unseren Ortsparteien und den vielen freisinnigen Wirtschaftsführern. Hier spüre ich, wie stark das liberale Feuer in unserem Kanton brennt! All das verschafft mir eine ungeheure Energie und Motivation, für die FDP am 12. Februar den Regierungssitz zurückzuerobern!

Wo bzw. wie tankst ihr zwischendurch Kraft?
Peter Grünenfelder: Christa und Michel verschaffen mir die allergrösste Lebensfreude. Das tägliche Joggen dient der Erholung, und das Jassen im Freundeskreis führt zu geselligen Stunden, kommt aber momentan etwas zu kurz.

Carmen Walker Späh: Am besten fülle ich meine Energiespeicher beim Pilzlen im Wald. Dabei kann ich wunderbar abschalten und die Natur geniessen. Jetzt im Herbst ist Zeit für Pilze!

Was hat euch im bisherigen Wahlkampf am meisten überrascht?
Carmen Walker Späh: Bis jetzt eigentlich noch nichts. Aber da wird sicherlich noch einiges kommen …

Peter Grünenfelder: Der fehlende Ehrgeiz bei Teilen des Regierungsrats, drängende Probleme wie das überbordende Staatswachstum, die abnehmende Innovationskraft oder die Fehler in der Energiepolitik offen anzusprechen und nach Kräften Gegensteuer zu geben. Mit einer Verwaltungsmentalität bringen wir den Kanton aber nicht weiter. Es braucht einen engagierten Aufbruch unter Federführung von uns Freisinnigen.

Ihr seid praktisch täglich im Kontakt mit der Parteibasis. Was gefällt euch dabei besonders?
Peter Grünenfelder: Das riesige Engagement der Freisinnigen für die Realisierung von liberalen Lösungen im Kanton und den Gemeinden. Die unzähligen motivierten Freiwilligen in den Orts- und Bezirksparteien sind der grösste Wert unserer Partei – sie machen diesen Aufbruch erst möglich!

Carmen Walker Späh: Ich bin seit vielen Jahren in der kantonalen Politik tätig und habe in dieser Zeit viele Leute kennenlernen dürfen, insbesondere in der Parteibasis. Jetzt im Wahlkampf treffe ich diese alten und neuen Weggefährtinnen und Weggefährten, die ich seit längerem nicht mehr gesehen habe. Solche Widersehen freuen mich immer sehr. Der Austausch mit Parteikolleginnen und Parteikollegen ist für mich sehr wichtig, ich schätze den kreativen Austausch, aber auch die schonungslosen Feedbacks. Es ist schön in der FDP-Familie, ich bin ja schon im Regierungsrat alleine als FDPlerin – aber hoffentlich nicht mehr lange!

Die FDP tritt mit einem Powerduo an. Was schätzt du, Carmen, an Peter am meisten? Und du, Peter, was schätzt du an Carmen am meisten?
Carmen Walker Späh: Peter hat als nicht amtierender Regierungsrats-Kandidat eine gewisse Narrenfreiheit. Ich schätze seine frischen, mutigen und teils auch provokativen Ideen

Peter Grünenfelder: Ihre Beharrlichkeit bei der Verfolgung ihrer politischen Ziele – Carmen ist standfest.