Heinz Allenspach war ein Schwergesicht unserer Partei. Angefangen hat seine politische Karriere bei den Jungfreisinnigen von St. Gallen. Bereits mit 16 Jahren gehörte er als Mitglied der jungliberalen Fraktion dem Jugendparlament St. Gallen an. Später wurde er Sekretär der Jungliberalen Bewegung des Kantons St. Gallen und anschliessend Sekretär der Jungliberalen Bewegung der Schweiz. Beruflich war Heinz Allenspach, als ein an der Handelshochschule St. Gallen ausgebildete lic.oec. ab 1960 10 Jahre lang Sekretär des Zentralverbandes der Schweizerischen Arbeitgeberverbandes. Anschliessend wurde er zum Direktor des Zentralverbandes des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes ernannt.

1958 heiratete Heinz Allenspach Nelly Wegelin. Dem Paar wurden vier Kinder geschenkt. In der Zwischenzeit war der Umzug der Familie von St.Gallen nach Fällenden erfolgt. Ab 1974 bis 1986 war Heinz Mitglied des Gemeinderates von Fällanden und dort verantwortlich für die Finanzen.

Im 1975 erfolgte die Wahl in den Zürcher Kantonsrat, wo er 1979 für eine zweite Amtszeit gewählt wurde. Aber am 1. März 1980 reichte Heinz Allenspach seinen Rücktritt aus dem Kantonsrat ein, weil er in der Zwischenzeit vom Zürcher Volk auf der FDP Liste in den Nationalrat gewählt worden war.

Dannzumal waren die Freisinnigen eine stattliche Grösse im Nationalrat und zusammen mit den Waadtländer Freisinnigen eine nicht zu umgehende Macht. Die beiden Bundesräte der Freisinnigen Partei kamen immer aus den Kantonen Waadt und Zürich. Uns stand der deutschsprachige Sitz zu, der Waadt der französisch sprechende. Die andern Kantone hatten das Nachsehen. Die Repräsentanten der beiden Parteien trafen sich jede Session zu einem gemeinsamen Essen und wir hatten auch sonst ein sehr gutes Einvernehmen.

Dies änderte sich nach dem Rücktritt von Frau Bundesrätin Elisabeth Kopp. Niemand wollte damals wieder einen Zürcher Freisinnigen im Bundesrat. Gewählt wurden Kaspar Villiger aus dem Kanton Luzern und Pascal Couchepin aus dem Wallis. Seither war nie mehr ein Zürcher oder ein Waadtländer Freisinniger im Bundesrat.

Heinz Allenspach war 16 Jahre lang Mitglied des Nationalrates und bleibt dort unvergessen. Er wurde stets mit dem zweitbesten Resultat auf der Liste wieder gewählt. Im Nationalrat war er der grosse Spezialist und Kenner der Sozialversicherungen.“ Nicht verzagen, Allenspach fragen“, pflegten wir in unserer Delegation zu sagen. Heinz wusste einfach alles, was die Sozialversicherungen betraf. Er war auch in den entsprechenden ständigen Kommissionen und wurde in alle diesbezüglichen ad hoc Kommissionen delegiert, sei das die berufliche Vorsorge, die Arbeitslosenversicherung oder die Teilrevision der Krankenversicherung. Die ad hoc Kommission zur 10. AHV-Revision präsidierte er.

Nebst allem seinem grossen Engagement für die Sozialversicherungen widmete er sich auch der Bildung und Weiterbildung unserer Jugend und unserer Arbeitskräfte.

Das Ableben von Heinz hinterlässt in seiner Familie eine grosse LückeIch. Aber nicht nur in der Familie wird Heinz fehlen, sondern auch bei uns im Zürcher Freisinn. Wir alle werden ihn an den jährlichen Zusammenkünften der ehemaligen freisinnigen Kantonsräten, an denen er regelmässig teilnahm, sehr vermissen und werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Vreni Spoerry, Horgen