In den Kantonsratswahlen konnten wir zulegen und den Wähleranteil vergrössern, allerdings nur um 0.2%. Auch wegen Proporzpech konnten wir entsprechend die Anzahl Sitze im Kantonsrat leider nicht weiter steigern und haben weiterhin 29 Sitze. Für viele unter Ihnen – so auch für mir – ist das ernüchternd. Aufgrund der Umfragewerte und der politischen Grosswetterlage machten wir uns Hoffnung auf mehr. Das dies nicht eintraf, ist zum einen der Tatsache geschuldet, dass SVP und SP besser abschnitten, als dies die Umfragen vorhergesagt haben, während die neue Protestpartei «Aufrecht/Freie Liste» aus dem Stand 2.15% Wähleranteil erreichte. Zum anderen zeigt der Blick auf die einzelnen Wahlkreise, dass wir in gewissen Gemeinden und Bezirken Wähler/innen verloren haben. Gerade diesen zweiten Punkt müssen wir zusammen mit Bezirksparteipräsidien sehr genau anschauen und die Lehren daraus ziehen. Sollten auch Sie konkrete Verbesserungsvorschläge haben, nehmen wir diese ebenfalls sehr gerne entgegen. Denn es zeigt, dass unsere Mobilisierung nicht überall funktioniert hat. Hier müssen wir unbedingt korrigieren! Nur so wird es möglich sein, auch den Wähleranteil und die Sitzzahl im Kantonsrat deutlich zu steigern.
Was uns hingegen gelungen ist, ist die Mobilisierung insgesamt zu verbessern, d.h. mehr Leute davon zu überzeugen, auch tatsächlich an die Urne zu gehen und FDP zu wählen. So konnten wir im ganzen Kanton über 50’000 Wähler/innen gewinnen, was ein Plus von fast 6% gegenüber 2019 ist und womit wir sogar das Wahljahr 2015 übertreffen. Vor allem in den Städten und Agglomerationen konnten wir teils deutlich zulegen. Dass die GLP nicht weiter auf Kosten der FDP wachsen konnte, sondern die beiden grünen Parteien verloren haben, stimmt ebenfalls zuversichtlich. Mit unserer klaren Positionierung und unserer Wahlkampfstrategie sind wir also insgesamt auf dem richtigen Kurs. Das klare Verbesserungspotenzial, das sich nun in den Wahlen gezeigt hat, müssen wir aber angehen.
Ein grosses Dankeschön an alle Orts- und Bezirksparteien, die Kandidierenden, alle Unterstützer/innen und die Wähler/innen
Mit liberaler Kraft über den ganzen Kanton Zürich hinweg in Zusammenarbeit mit den Orts- und Bezirksparteien konnte die FDP einen sehr visiblen Wahlkampf führen und eine gute Mobilisierung «auf die Beine» stellen. Unsere Kandidierenden und viele unterstützende Hände strotzten den kalten Temperaturen und waren auf den Strassen unterwegs immer im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Auch in der Online-Welt waren wir mit den Themen Mobilität, Wohlstand, Energie und Sicherheit sehr präsent, um zu zeigen, wer wir sind und wofür wir als Partei stehen. Immer wieder gelang es uns auch, unsere Forderungen und Positionen im redaktionellen Teil der klassischen Medien zu platzieren. Als Parteipräsident bedanke ich mich herzlichst für das enorme Engagement jeder und jedes Einzelnen und für das Vertrauen, das Sie dem Parteivorstand und der Geschäftsstelle entgegengebracht haben. Im Namen der Parteiführung danke ich auch unseren 180 Kandidierenden und Regierungsrätin Carmen Walker Späh und Peter Grünenfelder für ihr Herzblut im Wahlkampf und gratuliere allen Gewählten zu ihrem Erfolg.
Mit vollem Elan in die nationalen Wahlen vom Oktober 2023
Gegenwärtig geben der Parteivorstand und die Geschäftsstelle der FDP Kanton Zürich bereits Vollgas bei der Planung und Organisation der nationalen Wahlen. Wir stimmen uns hierbei eng mit der FDP Schweiz ab, um Ressourcen zu schonen und Synergien zu nutzen. Mit unserer Nationalrätin Regine Sauter steht eine profilierte Politikerin in den Startlöchern, um den Ständeratssitz von Ruedi Noser für unseren Kanton Zürich zu verteidigen. Des Weiteren wird unsere Nationalratsliste an der nächsten DV verabschiedet. Die Ergebnisse der anstehenden Ständerats- und Nationalratswahlen am 22. Oktober 2023 können den Kurs der Schweiz und des Kantons Zürich als Wirtschaftsstandort in den nächsten Jahren massgeblich bestimmen: Die Altersvorsorge muss saniert, unsere Energieversorgung gesichert, unser Verhältnis zur EU geklärt, der Fachkräftemangel behoben und unsere innere und äussere Sicherheit gestärkt werden. Daran und an vielen weiteren Themen arbeiten wir!
Hans-Jakob Boesch, Parteipräsident FDP Kanton Zürich