Frisches Brot am Abend, volle Regale in den Läden und die im Internet bestellte Ware möglichst noch am gleichen Tag im Briefkasten – für uns alle eine Selbstverständlichkeit, auf die wir nicht verzichten möchten. Dass dahinter eine Logistik steckt, die Lärm, Abgase und verstopfte Strassen mit sich bringt, blenden wir lieber aus. Logistik ist jedoch nicht nur ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens, sie ist auch eine tragende Säule unserer Volkswirtschaft und unseres Wohlstands.
Wie wichtig eine funktionierende Logistik ist, hat uns auch die Corona-Pandemie gezeigt. Plötzlich gab es leere Regale, der internationale Handel kam ins Stocken. Gleichzeitig beflügelte die Covid-19-Krise den Online-Handel, wodurch der Güterverkehr weiter zugelegt hat. Heute werden jährlich rund 94 Millionen Tonnen Güter innerhalb und durch unseren Kanton transportiert. Und das zu 87 Prozent auf der Strasse. Voraussagen des Bundes zeigen im Güterverkehr bis 2040 auch wegen des Bevölkerungswachstums eine Zunahme der Verkehrsleistung – sprich der Tonnenkilometer – um 24 Prozent.
Das alles ist mit vielen Herausforderungen verbunden, denn der Platz bleibt knapp. Es sind dringend Lösungen gefragt, damit der Güterverkehr in Zukunft besser abgewickelt werden kann. Der Regierungsrat hat deshalb sein neues Güterverkehrs- und Logistikkonzept (GVLK) vorgestellt.
So möchten wir beispielweise mit geeigneten Massnahmen auf eine Verlagerung der Transporte auf die Schiene hinwirken. Zentral ist auch die raumplanerische Sicherung von Logistikflächen, damit diese möglichst nahe beim Endverbraucher bzw. bei den Entsorgungsunternehmen liegen. Und ganz wichtig: Wir werden Anreize schaffen für Innovationen, die dazu beitragen, Menschen und Unternehmen im bestehenden Siedlungsraum effizienter mit allem zu bedienen, was sie zum Leben und Wirtschaften brauchen.
Mit dem GVLK legen wir also die Grundlage für einen leistungsfähigen und nachhaltigen Güterverkehr in unserem Kanton.
Carmen Walker Späh, Volkswirtschaftsdirektorin