Zwei Tatsachen sind unbestreitbar: Die Bevölkerung im Kanton Zürich wächst weiter an, und es werden immer weniger neue Wohnungen gebaut.

Angebot und Nachfrage sind aus dem Lot geraten. Damit das Gleichgewicht wieder besteht, kann man entweder die Nachfrage reduzieren oder das Angebot erweitern.

Aktuell wird das Angebot jedoch nicht erweitert, es werden sogar noch weniger Wohnungen gebaut! Das hat verschiedene Gründe: Die Regulierungsdichte nimmt immer mehr zu, und Vorschriften auf allen Ebenen erschweren das Bauen. Auch das Baubewilligungsverfahren dauert immer länger. Laut einer neuen Studie der Zürcher Kantonalbank hat im Kanton Zürich die Anzahl Tage zwischen Baugesuch und -bewilligung bei Wohnungsneubauten in den letzten zehn Jahren um 76% zugenommen, in der Stadt Zürich gar um 136% („Immobilien aktuell“, Ausgabe April 2023, ZKB).

Was sind die Lösungen?

Die links-grünen Parteien überbieten sich mit sinnlosen Vorschlägen. Es werden Volksinitiativen lanciert, die ein Vorkaufsrecht für Städte und Gemeinden (auch gegenüber Privaten) oder eine kantonale Wohnbaugesellschaft mit einem Startkapital von 500 Mio. Franken Steuergeldern fordern.

Nur: Damit wird keine einzige neue Wohnung gebaut! Diese Initiativen lösen das Problem nicht – sie haben zur Folge, dass der Staat in den Markt eingreift und dadurch der Markt mit künstlich verbilligten Mieten noch mehr ins Ungleichgewicht gerät. Die Nachfrage wird noch grösser, das Angebot bleibt, wie es ist.

So wird die Wohnungsnot nicht gelöst!

Unsere liberalen Lösungen setzen beim Kern des Problems an. Wir wollen das Bauen wieder attraktiver machen und fordern konkrete Massnahmen: Abbau von Regulierungen und Beschleunigung von Baubewilligungsverfahren.

Im Kantonsrat haben wir entsprechende Vorstösse eingereicht: Erleichterung von befristeten Zwischennutzungen, verkürzte Fristen im Baubewilligungsverfahren, zonenkonforme Nutzungsänderungen im Anzeigeverfahren, ein zukunftsgerichtetes Denkmalschutzgesetz – um nur einige zu nennen.

In den bestehenden Bauzonen soll verdichtet gebaut werden können, beispielsweise durch die Erleichterung von Dachstockaufbauten. Das sind konkrete und konstruktive Massnahmen und ist keine Wahlpropaganda.

Wir wollen, dass mehr Wohnungen gebaut werden – egal ob durch den Staat oder durch Private. Hauptsache, der Markt ist wieder im Lot.

Sonja Rueff-Frenkel, Kantonsrätin