Findungsprozess für das Amt des neuen Parteipräsidiums ab 1. Dezember 2023

Was sind die Aufgaben einer Findungskommission, und was, denkt ihr, bringt ihr als Personen in den Prozess gewinnbringend ein?

Michael: Die Findungskommission sichtet die Bewerbungen und führt mit den Kandidatinnen und Kandidaten Gespräche. Dabei sollen die Vorstellungen der Kandidierenden abgeholt werden und die Erwartungen der Partei diskutiert werden. Das Ziel ist, dass die Kandidatinnen und Kandidaten sich nochmals ein Bild machen können, bevor sie sich dem Parteivorstand und der Delegiertenversammlung stellen und die Fiko keine aussichtslosen Kandidaturen vorlegt. Die Fiko nimmt dabei aber keine politische Wertung vor. Das ist die Aufgabe der Delegiertenversammlung.

Bettina: Die Findungskommission (Fiko) nimmt Kandidaturen für das Parteipräsidium entgegen, hört sie an und prüft sie. Die Fiko erstellt auch einen Bericht für den Parteivorstand. Neben meiner Führungs- und politischen Erfahrung bringe ich eine vielfältige Expertise in der Suche und der Prüfung von Kandidaturen für verschiedene Leader- Positionen mit.

Wie gestaltet sich der zeitliche Ablauf?

Michael: Im ersten Schritt führen wir mit den Interessentinnen und Interessenten die oben erwähnten Gespräche. Das Resultat wird Ende Oktober dem kantonalen Parteivorstand vorgelegt, welcher die Empfehlung an die Delegiertenversammlung verabschiedet.

Bettina: Die Meldefrist ist am 25. August 2023 abgelaufen. Es sind Bewerbungen eingetroffen, was uns sehr freut. Die Fiko führt nun Gespräche mit den potenziellen Kandidaturen. Die Wahl des neuen Präsidiums ist an der Delegiertenversammlung vom 21. November 2023 vorgesehen.

Welche Kompetenzen muss das künftige Parteipräsidium mitbringen?

Michael: Das Parteipräsidium steht im medialen Fokus und prägt das Gesicht der Partei. Es ist entscheidend, klare Botschaften zu vermitteln und die Bereitschaft zu zeigen, auch unpopuläre Positionen nach aussen zu vertreten. Dabei braucht es eine enge Zusammenarbeit mit der Fraktion, damit die Partei mit einer Stimme spricht. Es braucht ein Gespür, wie die Stimmung an der Parteibasis zu verschiedenen Themen ist. Es ist die Partei mit ihren Bezirks- und Ortsparteien und die Geschäftsstelle zu führen und auch die Finanzierung der Partei sicherzustellen. Natürlich sollte man wohl auch eine gewisse Gelassenheit mitbringen, denn das Parteipräsidium ist auch das Ziel von Kritik von innen und aussen. Neben der Fähigkeit ist darum auch der zeitliche Aufwand nicht zu unterschätzen, ein Aufwand, der ehrenamtlich erbracht wird. Der Parteivorstand hat darum explizit auch ein Co-Präsidium nicht ausgeschlossen.

Bettina: Das neue Präsidium soll führungsstark, kommunikativ und teamfähig sein. Die Möglichkeit eines Co-Präsidiums wird begrüsst. Wünschenswert ist ein Mitglied aus der Kantonsfraktion.

Worauf kann sich die künftige Präsidentin, der künftige Präsident oder sogar ein Co-Präsidium in diesem Amt freuen?

Michael: Es ist eines der spannendsten politischen Milizzämter im Kanton. In dieser Funktion kann man die Politik des Kantons Zürich, des wichtigste Wirtschaftsraums der Schweiz und des bevölkerungsmässig grössten Kantons, massgeblich mitprägen. Ich war sechs Jahre lang Stadtparteipräsident und fand das zwar eine anspruchsvolle, aber sehr spannende Zeit: die Möglichkeit, mit den Präsidien der anderen Parteien Geschäfte voranzubringen und Lösungen zu finden, aber auch der Austausch mit den Exekutivmitgliedern aller Parteien ebenso wie die Möglichkeit, den Kurs der Partei mitzubestimmen.

Bettina: Das neue Präsidium treibt die politische Arbeit im Kanton Zürich bei einer der grössten Parteien des Landes hautnah voran und gestaltet sie massgeblich mit. Es profiliert die FDP Kanton Zürich in Schwerpunktthemen gegen aussen und innen.

Ein Blick in die Glaskugel: Wie soll sich die FDP Kanton Zürich in den kommenden Jahren weiterentwickeln? Was ist euer grösster Wunsch?

Michael: Die Herausforderungen für den Kanton bleiben hoch: Die Attraktivität des Wirtschaftsraums muss gestärkt werden, und wir müssen die Infrastruktur für den wachsenden Kanton bereitstellen. Von der FDP als einziger Partei, die sowohl in der Stadt wie auch auf dem Land stark ist, wünsche ich mir, dass sie auch weiterhin Lösungen für diese Herausforderungen bringt, die den urbanen und den ländlichen Bedürfnissen gleichermassen gerecht wird und auf freiheitliche Konzepte setzt.

Bettina: Die FDP Kanton Zürich ermöglicht weiterhin eine breite liberale Bewegung, in der alle Parteigremien freudig und effizient zusammenarbeiten und sich überzeugt und wirkungsvoll für die liberale Sache einsetzen.

Wir danken euch für das Interview und den Einblick!

Die Findungskommission (Fiko) setzt sich folgendermassen zusammen:

  • Michael Baumer, Fiko-Präsident und Parteivortand
  • Barbara Franzen, Vertreterin Fraktion FDP Kanton Zürich
  • Bettina Huber, Verantwortliche Personal Parteivorstand
  • Silvia Hunziker, externe HR-Vertreterin
  • David Reindl, Vertreter Bezirkspräsidien und Parteivorstand
  • Hans-Jakob Boesch, Parteipräsident/Auskunftsperson Stellenprofil

Steckbriefe:

  • Michael Baumer, geboren 1974, ist in Gattikon und Bonstetten aufgewachsen. Seit seinem Studium an der ETH Zürich als dipl. Informatikingenieur lebt er im Kreis 6 gemeinsam mit seiner Frau. Heute ist er Stadtrat der Stadt Zürich und vollamtlicher Vorsteher der industriellen Betriebe bei der Stadt Zürich. Zuvor war er Gemeinderat der Stadt Zürich zwischen 2003 und 2018. Zur Entspannung programmiert er in der raren Freizeit und geht mit seiner Frau tanzen.
  • Bettina Huber, geboren 1970 in Winterthur, lebt seit 2012 in Wiesendangen. Sie ist Ökonomin (Dr. oec.) mit langjähriger Führungserfahrung in der Privatwirtschaft und in öffentlichen Organisationen. Heute ist sie Geschäftsführerin in der Gesundheitsbranche und Spitalrätin des Kantonsspitals Winterthur. Seit 2017 ist sie im Gemeinderat Wiesendangen und Vorsteherin Ressort Hochbau. Ihre Freizeit verbringt sie mit ihrem Lebenspartner beim Paartanzen, Tauchen und Reisen.