Der Rückblick auf die Wahlen ist für unsere Partei nicht wirklich erfreulich, da gibt es nicht viel zu beschönigen. Liberale Anliegen haben es schwer, das war auch im Abstimmungskampf spürbar. Und was die Verteidigung des Ständeratssitzes angeht, war klar, dass dies nur gemeinsam und mit der vollen Unterstützung aller bürgerlich-liberalen Kräfte möglich gewesen wäre. Nach eingehender Analyse und vertieften Gesprächen bin ich deshalb gemeinsam mit der Partei zum Schluss gekommen, dass diese Voraussetzung für einen Erfolg im zweiten Wahlgang nicht gegeben war. Wenngleich mir dies sehr schwergefallen ist, habe ich zwei Tage nach dem Wahlsonntag deshalb entschieden, meine Kandidatur zurückzuziehen.

Dennoch: Ich möchte die letzten Monate und den Wahlkampf, den ich geführt habe, nicht missen. Diese Zeit war eine Bereicherung, und mit grosser Überzeugung habe ich mich für unsere liberale Sache und unsere Partei eingesetzt – am Morgen an Bahnhöfen bei Gipfeli-Aktionen, am  Abend an Veranstaltungen mit den anderen Parteien. Und vor allem: Ich hatte viele inspirierende Begegnungen und bin berührt von der grossen Unterstützung, die ich erfahren durfte. Dafür bedanke ich mich bei allen Beteiligten ganz herzlich. Ihr habt Wildplakate aufgestellt, Flyer, Postkarten und Biberli verteilt, auf Social Media gepostet, ihr seid meinem Komitee beigetreten, am Greifenseelauf im Team Regine Sauter gelaufen und vieles mehr: Das bedeutet mir viel und das zeigt, dass unsere Partei lebendig ist. Ich werde die vielen Begegnungen und die riesige Unterstützung auf meinem weiteren Weg mitnehmen und sehr positiv in Erinnerung behalten.

Denn der Einsatz hat sich auch gelohnt. Mit einem sehr guten Resultat wurde ich wieder in den Nationalrat gewählt, und erfreulich ist auch, dass zu später Stunde am Wahlsonntag klar wurde, dass wir den fünften Sitz halten konnten. Bettina Balmer gratuliere ich herzlich zum Einzug in den Nationalrat! Persönlich freue ich mich nun darauf, die neue Legislatur im Nationalrat in Angriff zu nehmen. Die Herausforderungen sind gross. Um nur einige zu nennen: Die Altersvorsorge gilt es zu sichern, die Energiesicherheit muss gewährleistet werden, im Gesundheitswesen braucht es mehr Effizienz und weniger Staat, in der Klimapolitik ist auf Innovationen zu setzen, das Verhältnis zur EU muss stabilisiert werden, und es gilt zu festigen, dass der Flughafen Zürich sich als stabiles Drehkreuz, als unser Tor zur Welt entwickeln kann. Diese Themen müssen wir mit einem liberalen Kompass angehen, auch wenn solche Lösungen anstrengender sind, als nur Nein zu sagen. Ich trage gerne meinen Teil bei, dass wir den frischen Wind, den ich im Wahlkampf gespürt habe, mitnehmen und stärken können. Wir haben klare Positionen, erfahrene Vertreterinnen und Vertreter auf allen Stufen, ambitionierte Talente. Und: Liberal sein ist eine Lebenshaltung und keine Modeerscheinung. Darauf können wir bauen, das ist eine gute Basis, um die Zukunft anzupacken. Das ist eine gute Basis für ein Wiedererstarken der FDP.

Regine Sauter, Nationalrätin


Nur ein Beispiel, wie wir gemeinsam im Wahlkampf unterwegs waren, alle hoch motiviert für die liberale Sache.