Der ernüchternde Ausgang der National- und Ständeratswahlen sitzt nach wie vor tief. Den Kopf in den Sand stecken ist aber keine Option. Viel zu gross sind die bevorstehenden Herausforderungen, die nur mit liberalen Rezepten zu meistern sind. Wie schaff en wir das? Bestimmt nicht, indem wir uns auf Lorbeeren des 19. Jahrhunderts ausruhen, sondern indem wir liberale Politik auch für die Zukunft machen und uns aber gleichzeitig unserer Rolle heute bewusst sind. Zeiten ändern sich.

Die Stadtpartei zelebriert die Gründung der Partei jährlich im Zunfthaus zur Saffran und es ist uns bewusst, dass wir zwar diesen Staat gegründet haben, aber nicht für deren Auswüchse verantwortlich gemacht werden können. So haben wir eine klare parlamentarische Oppositionsrolle, die wir auch aktiv einsetzen; ob bei der gescheiterten Wohnbaupolitik oder im verkehrspolitischen Chaos in unserer Stadt. Gleichzeitig präsentieren wir uns als politische Alternative, die unserer Stadt und insbesondere den Bürgerinnen und Bürgern in unserer Stadt ein höheres Mass an Vertrauen entgegenbringt als die derzeitige rot-grüne Politik. Wir setzen uns für individuelle Freiheiten zur persönlichen Entfaltung ein und lehnen jegliche Bevormundung in Bezug auf Ernährung, Sprache oder Kleidung ab. Keine einseitige und ideologisch getriebene Verkehrspolitik, sondern ein Miteinander auf Basis des öffentlichen Verkehrs. Keine zusätzlichen Subventionen von Wohnungen für das eigene Klientel, sondern neuer Wohnraum durch Verdichtung für alle Menschen.

Aber auch unsere traditionelle Rolle – um diesen historischen Kontext nochmals aufzuwerfen – wurde immer schon als liberales Original definiert. Der Kampf bleibt derselbe: Wir setzen uns weiterhin für eine fortschrittliche und freiheitliche Schweiz ein, während wir uns gegen sozialistische Verbots- und Umverteilungspolitik auf der einen Seite und konservative Abschottungspolitik auf der anderen Seite aussprechen. Die Schweiz ist das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Wir Freisinnige stehen wie niemand anders in der Verantwortung, auch den nächsten Generationen diese Möglichkeiten zu schaffen. Konzentrieren wir uns auf unsere liberale Familie, statt uns auf fremde Hochzeiten zu verirren. Wir sind die einzige Partei, die sich immer für individuelle Freiheiten eingesetzt und für zukünftige Generationen Verantwortung übernommen hat.

Përparim Avdili, Präsident FDP Stadt Zürich