Wer die AHV sichern will, kann Renten kürzen, die Steuern erhöhen – oder das Rentenalter sanft erhöhen. Letzteres wollen wir mit der Renteninitiative, über die wir am 3. März 2024 abstimmen.
Die Zukunft der AHV sieht düster aus. Das Bundesamt für Sozialversicherungen rechnet bis ins Jahr 2050 mit einem kumulierten Umlagedefizit von rund 130 Milliarden Franken. Oder anders gesagt: Der AHV droht der Kollaps.
Der Grund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: die steigende Lebenserwartung. Bei Einführung der AHV im Jahre 1948 betrug die Lebenserwartung eines Frischpensionierten 12 Jahre. Der heute 65-Jährige darf sich dagegen einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 21 Jahren erfreuen. Hinzu kommt: 1948 kamen auf einen Rentner 6,5 Beitragszahler. Zurzeit wird ein Rentner von 3,3 Erwerbstätigen finanziert, bis 2050 wird sich das Verhältnis auf 2,2 verschlechtern.
Wenn immer weniger Berufstätige eine immer höhere Rentenlast schultern müssen, gibt es nur drei Möglichkeiten, an dieser Schieflage etwas zu ändern: Erstens: Der Staat muss die AHV mit noch mehr Steuergeld alimentieren. Zweitens: Die Rentenzahlungen fallen geringer aus. Oder drittens: Das Rentenalter wird sanft erhöht. Nur: Höhere Steuern und Abgaben sind angesichts der schwierigen Wirtschaftslage kaum zu verantworten. Geringere Rentenzahlungen kommen ebenso wenig in Frage.
Derweil schreitet der demografische Wandel aber unerbittlich voran. Deshalb wagen wir uns mit der Renteninitiative an die Altersgrenze heran. Unsere Initiative schlägt vor, das Rentenalter bis 2033 von 65 auf 66 Jahre zu erhöhen. Anschliessend soll das Rentenalter an die Lebenserwartung gebunden werden. Das wird auch in vielen europäischen Ländern so gehandhabt. Damit setzen wir beim entscheidenden Grund für die finanzielle Schieflage der AHV an: Wir werden immer älter.
Mit der Renteninitiative reformieren wir die AHV evidentermassen nachhaltig, denn sie wird finanziell erheblich entlastet. Des Weiteren vermag die Renteninitiative die Zuwanderung in unser Land bis 2050 um fast 25% zu verhindern, weil wir stärker auf das Inländerpotenzial setzen können. Schliesslich führt die Renteninitiative zu mehr Steuereinnahmen auf allen Stufen unseres Staates. Eine politische Win-Win-Win-Situation.
Matthias Müller
Vizepräsident FDP Kanton Zürich und Präsident Jungfreisinnige Schweiz