Seit ich Volkswirtschaftsdirektorin bin, setze ich mich für bestmögliche Rahmenbedingungen für die Wirtschaft des Kantons Zürich ein. Denn der Wettbewerb der Standorte wird hart geführt. Will der Kanton Zürich an der internationalen Spitze bleiben, müssen wir zahlreiche Faktoren stärken: Von Investitionen in die Bildung und Forschung über den Aufbau von Innovationsökosystemen bis zur Maximierung des Arbeitskräftepotenzials.
Ein besonders wichtiger Faktor ist dabei das steuerliche Umfeld. Das gilt für das Gewerbe – und das gilt ebenso für den Stiftungssektor. Ich möchte meinem Regierungskollegen Ernst Stocker ein Kränzchen winden: Sein Steueramt hat die Voraussetzungen geschaffen, damit das Stiftungswesen in unserem Kanton wieder florieren kann, indem es einem Paradigmenwechsel bei der Besteuerung von gemeinnützigen Stiftungen zugestimmt hat.
Gemeinnützige Stiftungen sind ein wichtiger – und unterschätzter – Standortfaktor. Zürich ist mit über 2200 Stiftungen, die über 18 Milliarden Franken Vermögen verwalten, der Kanton mit den meisten Stiftungen in der Schweiz. Doch der Trend ging in die falsche Richtung. Die Neugründungen gingen markant zurück und nirgends gab es so viele Liquidationen wie in Zürich. Dem wollte ich Einhalt gebieten – «gouverner c’est prévoir» – und lancierte deshalb die Offensive für den Stiftungsstandort Zürich lanciert. Dadurch haben wir den Quantensprung geschafft. Stiftungsrätinnen und -räte können nun honoriert werden. Das ist zentral für ein zeitgemässes Stiftungswesen: Die Stiftungsarbeit wird weiter professionalisiert und es wird leichter, engagierte und qualifizierte Stiftungsrätinnen und -räte zu gewinnen und langfristig zu halten.
Bereits nach rund einem Jahr stellen wir fest: Die Offensive zahlt sich aus. Neue Stiftungen kommen in den Kanton Zürich. Der Dialog zwischen dem Sektor und der Politik ist aufgenommen und institutionalisiert. Und in anderen Kantonen reagieren die Parlamente: Wie können wir mit dem Kanton Zürich gleichziehen?
Meine Ambition aber reicht höher, als im interkantonalen Vergleich vorne zu liegen. Ich will, dass der Kanton Zürich der Stiftungsstandort Nummer eins in Europa wird! Die Voraussetzungen sind geschaffen – jetzt gilt es die Gelegenheit zu packen.
Ich bin überzeugt, dass die gemeinnützigen Stiftungen ein positiver Standortfaktor für den Kanton Zürich sind und die Philanthropie eine Kraft zum Guten.
Carmen Walker Späh
Regierungsrätin FDP Kanton Zürich